Fettabsaugung in Tumeszenzanästhesie

Die Liposuktion ist der am häufigsten durchgeführte aesthetisch-plastische
Eingriff weltweit.

Seit Einführung der Methode wurde das Verfahren ständig weiterentwickelt.
Heute wird durch die Erstellung international gültiger Leitlinien zur Durchführung der Fettabsaugung ein Qualitätsstandard angestrebt, mit dem Operations-ergebnisse weitgehend vorhersagbar werden bei gleichzeitiger Minimierung
des Operationsrisikos.

Physiologie der Fettabsaugung

Die Fettabsaugung eignet sich nicht als Gewichtsreduktionsmethode oder zur Behandlung der Fettleibigkeit.
Sie ist eher ein Verfahren, um unschöne Fettdeformitäten der Körperoberfläche
zu beeinflussen, so dass ein proportionales, kosmetisch ansprechendes Fettverteilungsmuster entstehen kann.

Man geht davon aus, daß die Anzahl der Fettzellen in der frühen Kindheit festgelegt wird, das bedeutet sie vermehren sich nicht weiter.
Wenn die Fettzellen also durch Liposuktion entfernt wurden können sie nur
noch an Größe nicht an Zahl zunehmen was bedeutet, das die Fettpolster
an den entsprechenden Problemzonen nicht mehr auftreten können.

Ablauf des Eingriffes

Jedem Eingriff geht ein ausführliches Informations- und Beratungsgespräch voraus. Am Tag der Operation erfolgen Fotografien und Markierung am stehenden, noch nicht betäubten Patienten.
Bei der Markierung wird die Lokalisation und Ausdehnung der Fettgewebs-ansammlung ebenso wie Unregelmäßigkeiten durch weniger fetthaltige Areale eventuell farbig gekennzeichnet.
Anlegen eine Nadel in die Vene zur Gabe von Medikamenten (z.B. Beruhigungsmitteln).
Kontrolle von Blutdruck und Herzfrequenz, Sauerstoffkonzentration im Blut während der gesamten Operation.


Setzen der örtlichen Betäubung mit sehr kleinen Nadeln. Anschließend langsames Einbringen der Tumeszenzlösung (ca. 1/2 h). Dann sollte eine Einwirkzeit von ca. 1/2-1 Stunde eingeplant werden.
Danach nochmals Nachspritzen (das Gebiet ist bereits schmerzfrei), so dass
eine pralle Konsistenz des Operationsgebietes vor Beginn des Eingriffes vorliegt.

Über kleine Hautschnitte von wenigen Millimetern Größe wird an verschiedenen Stellen der Zugang für die Absaugkanülennadeln (dünne, stumpfe Nadeln von
2-3 mm Durchmesser) geschaffen.

Nach Einbringen der Kanüle wird durch Vor- und Zurückziehen unter dem Sog
der Maschine das Fett abgesaugt.
Je dünner die Kanülen, um so gleichmäßiger ist in der Regel das Ergebnis.
Nach Beendigung der Fettabsaugungsbehandlung kann der Patient im Stehen betrachtet und bisher nicht erfasste Fettgewebspolster lokalisiert werden,
welche im Liegen nicht mehr auffällig waren.
Diese können dann noch korrigiert werden.
Anschließend werden die Einstichstellen mit Pflastern verklebt und ein mit Zellstoffvorlagen ausgepolstertes Kompressionsmieder angelegt werden.

Nach der Operation treten noch große Mengen an Flüssigkeit aus den Einstich-stellen heraus. Deshalb werden diese nicht zugenäht.

Die Tragedauer des Kompressionsmieders beträgt 2-4 Wochen. In der ersten Woche muß das Mieder Tag und Nacht getragen werden.

Vorteile der Methode

Lokale Betäubung- kein Risiko der Vollnarkose-
--ambulanter Eingriff möglich

Patient kann während der Operation aufstehen
--bessere Beurteilung möglich-geringeres Thromboserisiko

Auflockerung des Gewebes durch Flüssigkeit
-- leichteres Absaugen

durch Zusätze -Verengung der Gefäße
--weniger Blutungsgefahr-weniger Blutverlust

durch Flüssigkeit Auswascheffekt
--geringere Infektionsgefahr

die langanhaltende Wirkung der Tumeszenz-Lokalanästhesielösung verringert postoperative Schmerzen.

Nach der Operation profitiert der Patient von der auf wenige Stunden verkürzten Erholungsphase bei geringer Komplikationsrate


Postoperative Beobachtungen

Bereits 24 Stunden nach dem Eingriff fühlen sich die meisten Patienten wieder sehr gut.

Das lokale Betäubungsmittel sorgt für eine ca. 18 stündige Schmerzfreiheit, bei Bedarf kann ein leichtes Schmerzmittel als analgetische Prophylaxe gegeben werden. Die Patienten sind meist nicht schmerzbeeinträchtigt, sie geben ein Gefühl wie bei einem Muskelkater an.

Eine postoperative Schwellung und Ausbildung eines geringen Blutergusses ist für die nächsten 5 bis 7 Tage möglich.

Für 1 bis 2 Tage ist mit einer Flüssigkeitsdrainage aus den Einstichstellen zu rechnen ist. Nach 2 bis 3 Tagen kann der Patient wieder seiner gewohnten Tätigkeit nachgehen, allerdings sollten größere körperliche Anstrengungen
für 5 bis 7 Tage gemieden werden.

Empfehlenswert sind Spaziergänge und leichte körperliche Übungen. Gewohnte Aktivitäten kann der Patient nach 2 Wochen wieder aufnehmen.





Fettabsaugungen







 
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